Wie gute Tradition geworden – darf man bei drei Veranstaltungen schon von Tradition reden? – wurde auch dieses Jahr ein Sommer-Familien-Treffen der VACC Jena durchgeführt. Nach Jena und Weimar in den Vorjahren fand das Treffen in diesem Jahr in Gera statt.
Die langfristige Planung, getragen von dem uns Verbindungsstudenten eigenen Optimismus, sah eine Wanderung entlang der Weißen Elster nach Wünschendorf vor. Diese Wanderung sollte, bei geplantem schönsten Sonnenschein durchgeführt, alle Erwartungen einer VACC erfüllen: turnerschaftliche Tradition (körperliche Betätigung), Kultur (Besichtigung des Klosters Mildenfurth), Familienfreundlichkeit (Besuch des Märchenparks mit Gondelteich) und Geselligkeit (Ausflugsgaststätte). Nach mehreren Unwettern haben wir uns aber kurz (2 Tage) vor den Termin zu einer radikalen Planänderung entschlossen. Und man staune, was alles noch in so kurzer Zeit organisierbar ist.
Am 14. Juli 2012 trafen sich sieben Verbandsbrüder mit ihren Familien, insgesamt 17 Personen, im Naturkundemuseum in Gera, dem „Schreiberschen Haus“, einem der ältesten Gebäude der Stadt. Gegen 14.00 Uhr, bei Beginn der Veranstaltung, regnete es aus vollen Kübeln. Damit war die Bestätigung erbracht, das die Planänderung richtig und gut war. Vom „Schreiberschen Haus“ aus erfolgte eine ca. einstündige Führung durch die Höhler der Stadt Gera. Höhler sind bergmännisch abgeteufte Stollen der brauberechtigten Bürger zur Lagerung des Bieres. Diese wurden bis zu 11 Meter tief unter die eigentlichen Keller der Altsstadt getrieben, um eine möglichst niedrige und gleichmäßige Lagertemperatur zu erhalten. Seit den 1980er Jahren wurden die Höhler schrittweise untersucht und wieder zugänglich gemacht. Neben Informationen zu den Höhlern selbst war die Führung natürlich mit solchen zur Brautradition in Gera verbunden, ebenso mit Angaben zu Geologie, Mineralogie und zur Stadt- und Bergbaugeschichte.
Nach einer Stunde war der Regen vorüber und wir konnten zu Fuß, an der Stadtkirche St. Salvator (Barockkirche mit Jugendstil-Interieur) vorbei, durch den Botanischen Garten zum Ferberturm hinauf steigen. Hier fand der gesellige Teil der Veranstaltung statt. Mit den erneuerten Informationen zum Brauwesen generell und für das Brauwesen in Gera im Speziellen, schmeckte das Bier gleich nochmal so gut. Dank der von der VACC Südthüringen übernommenen Liederbücher konnten auch textsicher einige frohe Lieder erklingen.
Einen herzlichen Dank an die Organisatoren des diesjährigen Treffens und an die Teilnehmer für den harmonischen Verlauf der Veranstaltung. Wir freuen uns auf das nächste Sommerfest im nächsten Jahr in Saalfeld.